Organisierte Gruppenselbsthilfe – Junge Familien bauen im Team

Sparen am Bau ist kein neues Thema, mit der sogenannten „Muskelhypothek“ bauen ebenfalls nicht. Gerade junge Familien mit wenig Kapital können sich den Traum vom Eigenheim oft nur durch Eigenleistung verwirklichen. Mit der „organisierten, betreuten Gruppenselbsthilfe“ wurde eine Form der Bauorganisation wiederentdeckt, die auch Nicht-Handwerker ans Ziel führt. Das eigene Haus im Verbund mit anderen Selberbauern erstellen, die jeweiligen Fähigkeiten und Kenntnisse der Baupartner nutzen und sich bei Planung und Ausführung die Unterstützung von Fachleuten sichern – so können Rohbauarbeiten und Innenausbauten schneller, effektiver und vor allem kostensparend ausgeführt werden.

Kleine Grundstücke – viel Wohnraum

Voraussetzung für ein gemeinsames Bau-Projekt ist, dass sich bewillige Familien zu einer Selbsthilfegruppe zusammenschließen. Zweck und erklärtes Ziel ist es, die jeweiligen Einfamilienhäuser unter hohem Zeit- und Arbeitseinsatz aller sowie mit Betreuung einer Fachfirma zu errichten. Weit mehr Bauinteressierte als Bauplätze vorhanden sind, hatten sich beispielsweise für das Gruppenselbsthilfe-Projekt Mannheim-Alsenweg gemeldet, das die GBG – Mannheimer Wohnungsbaugesellschaft mbH derzeit mit Unterstützung der Stadt Mannheim realisiert. Auf einer Fläche von 4046 m2 werden 20 Reihenhäuser – je 5 Einfamilienhäuser in einer Zeile – im Team und zum größten Teil in Eigenleistung, betreut durch die HTM Bausatzhaus, errichtet. Etwa 162 m2 groß sind die Einzelgrundstücke auf denen die 2 1/2-geschossigen, unterkellerten Gebäude eine Wohnfläche von 110 m2 bieten – also viel Wohnraum auf kleinen Grundstücken. Bei der Entwicklung des Haustyps war entscheidend, dass er wegen seiner klaren statischen Gliederung und der einfachen, zusammengefassten Installationstechnik besonders für die Ausführung in Gruppenselbsthilfe geeignet ist.

Sicherheit durch erfahrene Partner

Mit ihren Helfern erbringen die Familien im Schnitt zwischen 1400 und 1800 Stunden an Eigenleistung für den Rohbau, den Innenausbau und die Außenanlagen. Dadurch lassen sich etwa 20 % der Baukosten einsparen. Im Rohbau wird jede Zeile von fünf Familien gemeinsam gebaut, damit Decken und Dachstuhl gleichzeitig angeliefert werden können. Die erbrachten Arbeitsstunden werden für jede Familien auf einem Konto gutgeschrieben. Talente und Erfahrungen der einzelnen Baupartner lassen sich so im Team nutzen. Zudem übernimmt während der gesamten Bauzeit ein HTM-Baubetreuer ganztags die fachliche Anleitung der Bauherren und die Verantwortung für die Bauqualität, so dass die HTM auch für ein solches Projekt die Gewährleistung nach VOB bietet. Von der Erstellung des Bauzeitenplans, über die mengen- und zeitgerechte Anlieferung der selbstbaugerechten Materialien bis hin zur Demonstration der Anwendungstechnik für jedes einzelne Gewerk reicht der Betreuungs-Service der HTM. Auch das Vermitteln zwischen den Baupartnern gehört mitunter dazu, denn arbeiten im Team schließt Spannungen nicht aus. Der Gruppenselbsthilfevertrag, den die Bauherren vor Baubeginn abgeschlossen haben, fixiert jedoch Rechte und Pflichten so genau, dass der Erfolg des Bauvorhabens für alle gesichert ist. Das gemeinsame Bauen bietet Familien nicht nur die Chance, kostensparend ein Eigenheim zu errichten, sondern später auch in einer sozial intakten Nachbarschaft zu leben. Alle kennen sich – alle helfen sich gegenseitig. Das zeigt sich im raschen Baufortschritt: Im Juli dieses Jahres war Baubeginn am Alsenweg und schon drei Monate später das Richtfest.

Mit den günstigen Gruppenselbsthilfe-Projekten erhalten Familien eine Chance, die sich sonst nie ein eigenes Haus hätten leisten können. Im Fall Mannheim-Alsenweg hat die Stadt das GBG-Bauvorhaben für Familien zusätzlich gefördert. Interessierte Bauwillige können überall in Deutschland den ersten Schritt tun, indem sie sich in einer Selbsthilfegruppe zusammenfinden und eine Anfrage an ihre Stadt oder Gemeinde richten.

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